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Qualität ist kein Zufall (Dyckerhoff LIQUIDUR)
05.Februar2015

Qualität ist kein Zufall (Dyckerhoff LIQUIDUR)

Qualitätsprüfung bei Spezialbetonen am Beispiel des selbstverdichtenden Premiumbetons Dyckerhoff LIQUIDUR – ein Besuch im Dyckerhoff Betonwerk Neuss, Niederlassung Rhein-Ruhr der Dyckerhoff Beton GmbH & Co. KG

Es ist Mitte Juli. Schon seit dem frühen Morgen scheint die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel – eine gute Voraussetzung für eine Großlieferung Spezialbeton an die Baustelle der Wehrhahn-Linie im nahegelegenen Düsseldorf. Rund 200 cbm Dyckerhoff LIQUIDUR werden heute benötigt.

Doch bevor der Beton geliefert werden kann, muss er hergestellt werden. Dabei gilt: Beton ist nicht gleich Beton! Er ist ein moderner, sehr vielfältig einsetzbarer Baustoff. Entsprechend mannigfaltig sind die Zusammensetzungen. Besonders für spezielle Betone wie hochfester oder selbstverdichtender Beton (SVB) ist eine gleichbleibende Qualität unerlässlich. Während bei Transportbeton für den „normalen“ Einsatz im Allgemeinen nur Stichproben vorgeschrieben sind, wird die Qualität von Spezialbetonen stetig überprüft. Dieser Prozess umfasst viele verschiedene Stationen.

Entscheidend für die Qualität eines Betons sind in erster Linie die Ausgangsstoffe, Zement, Wasser und Gesteinskörnung (früher auch als Zuschlagstoffe bezeichnet). Hierfür und für den Herstellungsprozess zeichnet der Mischmeister der Transportbetonanlage verantwortlich. Ob er gut gearbeitet hat, überprüfen zuerst einmal die Kollegen der Dyckerhoff Beton-Niederlassung Betontechnologie.

Von dem beladenen Fahrmischer wird eine Schubkarre für die ersten Tests im Werk abgefüllt. Der produzierte Beton muss spezielle Eigenschaften aufweisen. „Er darf z. B. innerhalb der ersten drei Stunden nicht erhärten, man nennt das ‚offen bleiben‘“, erklärt Prüfstellenleiter Helmut Koch. Das ist doppelt so lange wie bei einem Normalbeton! „Außerdem benötigt er gute Entlüftungseigenschaften. Der Beton darf ohne Verdichten maximal 1 bis 2 % Luft nach dem Einbau enthalten“, fügt Helmut Koch hinzu. Sein Kollege Jan Kraus, ebenfalls Prüfstellenleiter der Dyckerhoff Beton, ergänzt: „Bei diesem High-Tech-Beton müssen wir jeden einzelnen Fahrmischer prüfen, bevor er das Werk verlässt.“

Besonders bei hochsommerlichen Temperaturen werden Temperatur und Konsistenz stets im Auge behalten, denn Wärme beschleunigt das Erhärten. Wichtig für die selbstverdichtenden Eigenschaften ist ebenso das Fließverhalten durch den Zwischenraum der Bewehrungsstäbe. Simuliert wird dieser Prozess bei der Bestimmung des Setzfließmaßes mit einem Blockierring. Für spätere Festigkeitsprüfungen über die normalen Stichproben hinaus werden an jedem Liefertag Probewürfel gegossen. Nach einer Ruhezeit von einem Tag wird dieser bis zum Prüfalter von 28 Tagen in einem 20°C warmen Wasserbad gelagert, bevor er geprüft werden kann. In festgelegten Abständen wird außerdem die Viskosität des SVB mit der Trichterauslaufzeit ermittelt. Hierbei wird die Zeit gemessen, die er benötigt, um in einem zusammenhängenden Strahl aus einem V-Trichter auszulaufen. Besonders bei den ersten Ladungen bestimmt man zusätzlich den Wassergehalt des Frischbetons. Beim sogenannten „Darren“ wird eine vorher gewogene Betonmenge solange erhitzt, bis die Flüssigkeit komplett verdunstet ist, und dann nochmals gewogen. Aus der Differenz der beiden ermittelten Gewichte ergibt sich der Wasseranteil.

Wenn alle Parameter eingehalten werden – und das wird schriftlich festgehalten – beginnt die Reise zum etwa 10 km entfernten U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee in Düsseldorf. Nach Ankunft auf der Baustelle wird der Beton erneut geprüft. Vor Ort sind Prüfer von Dyckerhoff sowie der beiden ausführenden ARGE-Partner, der Bauunternehmen Max Bögl und Wayss & Freytag, zugegen, die Konsistenz und Fließeigenschaften des SVB unter die Lupe nehmen. “Sollte der Beton doch einmal zu zäh bei der Prüfung sein, können wir ihn sogar noch hier mit Fließmittel nachjustieren“, teilt Gerd Göres mit, der für Dyckerhoff als Prüfer auf der Baustelle arbeitet. Er wirkt sehr erfahren und hat das nötige Fingerspitzengefühl. Um einer Konsistenzänderung auf dem Transportweg rechtzeitig durch eine entsprechende Änderung der Betonzusammensetzung begegnen und auf die jeweiligen Witterungsbedingungen reagieren zu können, ist der Prüfer in regelmäßigem Kontakt zum Transportbetonwerk.

Fazit: Eine umfangreiche Qualitätsprüfung sowie das Zusammenspiel der einzelnen Instanzen im Werk und auf der Baustelle sind unverzichtbare Voraussetzungen für die Einhaltung des Qualitätsversprechens.

Die Lieferungen von Dyckerhoff LIQUIDUR aus dem Werk Neuss nach Düsseldorf wurden zum Jahresende 2014 abgeschlossen. Insgesamt hat Dyckerhoff die Baustelle in den Jahren 2013 und 2014 zuverlässig mit über 4.500 cbm seines Premiumbetons versorgt.