Breadcrumbnavigation

Größte Seeschleuse der Welt in den Niederlanden
16.November2021

Größte Seeschleuse der Welt in den Niederlanden

Zement und Beton von Dyckerhoff

Die größte Seeschleuse der Welt – mit diesem Superlativ schmückt sich die bei IJmuiden an der niederländischen Nordseeküste errichtete neue Schleuse, die den Hafen von Amsterdam auch für zukünftige Schiffsgenerationen erreichbar machen wird. Der niederländische König wird das Bauwerk am am 26. Januar 2022 offiziell eröffnen, begonnen hatten die Bauarbeiten bereits im Jahr 2016.

Im Auftrag des OpenIJ Konsortiums lieferte Dyckerhoff mit seiner niederländischen Tochtergesellschaft Dyckerhoff Basal mehr als 300.000 cbm Transportbeton für das Großprojekt - dies entspricht 60 Fußballfeldern, auf denen jeweils einen Meter dick Beton aufgetragen würde. Produziert wurde der Beton in zwei direkt auf der Baustelle aufgebauten mobilen Werken in Kooperation mit der Niederlassung Mobile Anlagen der Dyckerhoff Beton GmbH & Co. KG. Sämtliche notwendigen Ausgangsstoffe für den Beton wurden per Schiff oder Fähre angeliefert, da kein Zugang für Schwerlastverkehr per LKW auf das Inselbauwerk möglich war. 95% des Transportbetons wurden in der Festigkeitsklasse C30/37 und den Konsistenzen F4 oder sogar F5 ausgeliefert.

Beton wurde für verschiedene unter der Wasseroberfläche gelegene Bereiche der Schleuse benötigt wie z. B. für den Boden der Baugrube des Außenkopfs. Dieser ist 4 m dick und wird - gemessen am Amsterdamer Pegel - etwa 20 m unter den Meeresspiegel versenkt. Bei Durchfahrt von Schiffen sorgt der Betonboden dafür, dass nicht zu viel Sand aufgewirbelt wird und hierdurch keine Strudel entstehen. Auch die Mauern der Schleuse - die Schlitzwände - werden aus Beton errichtet.

Die für die Betonherstellung benötigten mehr als 110.000 t Zement wurden in den in Deutschland direkt am Rhein gelegenen Dyckerhoff Zementwerken Neuss und Neuwied hergestellt und (bis auf kleinere Mengen) per Binnenschiff direkt zu den mobilen Transportbetonanlagen auf der Baustelle transportiert. Aus dem Werk Neuss kam Dyckerhoff AQUADUR Doppel (CEM III/B 42,5 N-LH/SR (na)), das Werk Neuwied produzierte Dyckerhoff ECODUR (CEM III/B 42,5 L-LH/SR (na)). Solche Hochofenzemente enthalten zwischen 35 und 64% weniger Portlandklinker – dieser wird durch Hüttensand ersetzt – und haben dadurch eine reduzierte CO2-Last.

Eine logistische Herausforderung musste während der Trockenheit im Jahr 2018 bewältigt werden. Wegen Niedrigwassers war die Schifffahrt auf dem Rhein zwischen Juli und Anfang Dezember von Neuss aus stark eingeschränkt und von Neuwied aus gar nicht möglich. In dieser Zeit konnte Dyckerhoff die Lieferfähigkeit durch Ersatztransporte per LKW gewährleisten.

Bauherrin der Schleuse ist Rijkswaterstaat, Teil des Niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Wassermanagement. Diese hat das Projekt an das eigens gegründete Konsortium „OpenIJ“ vergeben, das aus BAM-PGGM, Volker Wessels und DIF besteht. Dieses Konsortium wird die 500 m lange, 70 m breite und 18 m tiefe Schleuse nach der Eröffnung für mindestens 26 Jahren auch warten.

Das 30.000 Einwohner zählende Städtchen IJmuiden liegt nahe der Mündung des 27 Kilometer langen Kanals, der Amsterdam mit dem Meer verbindet. Der Ort entstand vor mehr als 140 Jahren aus einer Siedlung von Kanalarbeitern. Durch die Kanalmündung verläuft der gesamte Schiffsverkehr zwischen der Nordsee und dem Amsterdamer Hafen. Bisher bildeten dort vier unterschiedlich große, nebeneinander auf Inseln gelegene Schleusen die notwendige Barriere vor den Nordseefluten. Die neue Seeschleuse ersetzt die ehemaligen Nordschleusen. Durch sie soll der Hafen in Amsterdam auch für zukünftige Generationen von Container- und Kreuzfahrtschiffen erreichbar bleiben.

Die IJmuidener Schleuse ist Teil der sogenannten Transeuropäischen Netze. Die im Jahr 2016 in Antwerpen eröffnete Kieldrecht-Schleuse gehört ebenfalls dazu, sie ist nur unwesentlich kleiner. Über die Häfen in den Niederlanden und Belgien wird auch ein bedeutender Teil der deutschen Ein- und Ausfuhren abgewickelt.

Die Betonproduktion startete im Dezember 2016 und endete vier Jahre später Ende 2020. Die Dyckerhoff Basal ist die niederländische Tochter der Dyckerhoff GmbH und einer der größten Lieferanten für Transportbeton in den Niederlanden. Die Zuschlagstoffe für die Betonherstellung kamen von Dyckerhoff Basal Toeslagstoffen, einer Tochtergesellschaft von Dyckerhoff Basal.

Insgesamt war dieses Projekt für Dyckerhoff sehr erfolgreich, nicht zuletzt durch die intensive Zusammenarbeit der Teams aus den Niederlanden und aus Deutschland. Die Dyckerhoff Basal Nederland B.V. zeigte einmal mehr ihre Leistungsstärke und reputierte sich durch dieses Projekt für weitere Großbaustellen im holländischen Markt.

Fotos 1, 3, 4: Topview Luchtfotografie; Fotos 2: Koo van Leeuwen, Fotos 5, 6: Dyckerhoff

Dyckerhoff GmbH, Produktmarketing

Für weitere Informationen steht zur Verfügung: 

Katja Gärtner, Tel.: +49 611 676-1183
marketing@dyckerhoff.com